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Nahles hat sich bei der Rente massiv verrechnet - und wird dafür jetzt noch belohnt

Seit 2014 können Berufstätige nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente gehen. Das ist für die deutschen Sozialkassen vor allem eins: teuer. Die Idee war ein Prestigeprojekt der damaligen SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles, die nun aller Voraussicht nach an die Spitze der Arbeitsagentur rückt. Dort beweist sie hoffentlich mehr Weitsicht. Ein Kommentar.

Im vergangenen Jahr hat die Rentenversicherung wieder Hunderttausende Anträge auf die abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren bewilligt: 254.337 Berufstätige erhielten grünes Licht für die vorgezogene Rente. Sie alle profitieren damit von einem Wahlkampfschlager der SPD, der sogenannten Rente mit 63.


Bedanken dafür müssten sie sich eigentlich bei Andrea Nahles (heute 51). Sie war es schließlich, die ihrerzeit als SPD-Ministerin für Arbeit und Soziales den Weg für diese im Juli 2014 eingeführte Rente ebnete. Heute ist sie Spitzenpolitikerin außer Dienst – wird nun aber aller Voraussicht nach als neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit zurückkehren und ihr Comeback feiern. Dies teilten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Dienstag mit.


Nahles hat sich ordentlich verkalkuliert

Angesichts solcher Aussichten kann man nur inständig hoffen, dass sie als neuer Kopf der größten Behörde Deutschlands mehr Weitsicht beweist, als sie es bei ihrem Rentengeschenk getan hat. So ist der Preis für die Klientelpolitik höher ausgefallen, als im Vorfeld der Frührenten-Einführung von Nahles kalkuliert. Denn von den rüstigen Rentnern, die auch im hohen Alter noch erwerbstätig sein wollen, gibt es weniger, als die ehemalige Bundesarbeitsministerin sich das überlegt hatte.


Zwar nahmen im vergangenen Jahr 2,5 Prozent weniger Menschen die Rente mit 63 in Anspruch als im Vorjahr. Doch seit 2015 – dem ersten kompletten Jahr nach der Einführung der Rente mit 63 – haben insgesamt schon 1,74 Millionen Versicherte einen Antrag gestellt und das teure Versprechen von Nahles in Anspruch genommen. Das sind 340.000 mehr, als von der Bundesregierung ursprünglich kalkuliert. Ein Rechenfehler, welcher die Rentenkasse erheblich belastet.


Da die Betroffenen so lange in die Rentenkasse eingezahlt haben, sind ihre Bezüge hoch: im Schnitt 1547 Euro im Monat. Die Gesamtausgaben für die abschlagsfreie Rente werden daher schon im Frühjahr 2022 erstmals über 3 Milliarden Euro pro Monat steigen, wie die „Bild“-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Daten der Deutschen Rentenversicherung berichtet.


Quelle: www.focus.de

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